Heimkehr der Flüchtlinge
Dänemark bedrängte die englischen Behörden in Deutschland immer wieder – aber lange Zeit erfolglos – ihre Zustimmung zur Rückführung der Flüchtlinge zu geben. In den ersten Monaten nach Kriegsende war die Grenze so gut wie geschlossen.
Später wurde es so geregelt, dass Familienmitglieder der inzwischen heimgesandten deutschen Besatzungssoldaten sowie das zivile Personal der Wehrmacht heimkehren durften. Bei der Beweisführung, dass man irgendwie der Wehrmacht angehört habe, wurde große Kreativität an den Tag gelegt, und vielen Tausend Deutschen gelang es auf diese Weise, über die Grenze zu kommen.
Sogar Dänen mit hohem militärischem Rang haben dabei eine Rolle gespielt, indem sie Flüchtlinge über die Grenze nach Deutschland schmuggelten. “Pimpernel Skjoldager” war der Spitzname eines dänischen Hauptmanns, der in Zusammenarbeit mit einem noch in Dänemark verbliebenen Oberstleutnant mehrere Monate lang einen solchen Grenzverkehr organisierte.
Niemand in Dänemark, weder Flüchtling noch Däne, hatte Interesse daran, dass der Aufenthalt länger als notwendig dauerte. Ende 1946 kam die Rückführung langsam in Gang. Am Anfang mussten die Flüchtlinge beweisen, dass sie Verwandte oder Bekannte in Deutschland hatten, die sie aufnehmen würden. Später wurde das Übersiedeln leichter gemacht.
Viele der letzten Flüchtlinge, die Ende 1948 / Anfang 1949 zurückkehrten, waren Kranke, die in Dänemark ärztlich behandelt worden waren.